Freitag, 20. April 2012
Von der Sonne geküsst und mit Blumen im Haar
Soundtrack des Tages: http://www.youtube.com/watch?v=fl7MI8ZlczE&feature=related (Aber warum??? Das findet ihr gleich heraus!)


Nach einer sehr erholsamen Nacht machten wir uns auf den Weg nach Downtown San Francisco zu unserer privaten Museumsführung ins „Asian Art Museum Of San Francisco“. Unsere Gastgeberin führte uns innerhalb von einer knappen Stunde durch das beeindruckende Museum welches ausgestattet war mit allerhand Artefakten aus der asiatischen Kunstgeschichte.

Nach einem kurzen Abstecher im Museumsladen machten wir uns auf den Weg nach Chinatown.


Völlig überwältigt von der Atmosphäre und den gesammelten Eindrücken erkundeten wir City Lights, den Buchladen der Beat-Generation, der u.a. Allen Ginsbergs „Howl“ veröffentlichte. Wir mussten uns zusammenreißen und an die Koffer denken, die noch zu packen waren, um nicht den halben Laden leer zu kaufen und liefen schließlich Richtung Hafen.


Der Nebel vom Morgen hatte sich gelichtet und wir genossen eine tolle Aussicht auf Alcatraz. Nach einem kurzen Lunch im Park fuhren wir über die Golden Gate Bridge, die dieses Jahr ihren 75. Geburtstag feiert, und hielten am Viewpoint um abschließend noch ein paar Fotos zu schießen.



Und dann passierte es: eine Gruppe von Motorradfahrern kam auf Fenna zu und einer der vier Männer nahm die Sonnenbrille ab und bat sie um ein Foto. Fenna tat wie geheissen und stieß dann wieder zu den anderen drei dazu.

„Guckt euch den mal an und sagt mir ob das der ist, der ich denke?“ Aber das konnte nicht sein. Wo war denn die Entourage? Und hatte der wirklich einen Bart?? Julia fasste sich schließlich ein Herz und ging auf die Gruppe zu. „Excuse me, my friends are convinced that you are Ewan McGregor?” Er antwortete “I hear that a lot … “ und sein Freund fiel mit ein “yeah, how is that?” … aber dann fing er an zu lachen und sagte – “yes, it’s me”. Und so bat Julia ihn, um ein Photo mit uns und lud ihn zu uns rüber.

Mit charmantem Grinsen kam er auf uns zu und stellte sich jedem einzeln vor. Er fragte nach unseren Namen und erkundigte sich, ob uns ein Foto mit allen vieren reiche, oder ob wir einzelne Bilder haben wollten. Uns reichte eins und nachdem sein Vater, der Teil der Gruppe war, das Foto gemacht hatte, verweilte er einen Moment und wollte wissen wie es käme, dass wir in San Francisco waren. Als wir von unserem Roadtrip erzählten zeigte er sich beeindruckt und rief zu den anderen seiner Gruppe herüber, dass wir den ganzen Weg von New York hergekommen seien, das sei doch was. Zum Abschluss sah er uns noch einmal an (einstimmiges Votum: Ken des Roadtrips!) und verabschiedete sich mit den Worten, „congratulations on a great trip, girls! Take care!“
Vom Adrenalinschub getrieben (gekreischt wurde erst als wir außer Sicht- und Hörweite waren), fuhren wir zurück „nach Hause“ und machten uns ans Packen (ja, wir fliegen mit einer Tasche mehr zurück als wir auf dem Hinflug bei uns hatten) und genossen noch Pizza und Wein mit unseren Gastgebern, die uns herzlich einluden, nochmal wieder zu kommen wenn wir wollten oder auch ihren Sohn in Seattle zu besuchen.

Und so machen wir uns jetzt auf zu einer kurzen Nacht um uns in vier Stunden auf den Weg zum Flughafen zu machen. Nach mehr als 6000 Kilometern Fahrstrecke, mindestens eben so vielen Fotos und drei gesichteten Stars (Mark Hoppus von Blink 182 am New Yorker Flughafen, Zac Efron in Hollywood und, als krönenden Abschluss, nun auch Ewan McGregor!), ist der Trip vorbei – in Werners Worten: „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“



Donnerstag, 19. April 2012
Big Sur: Die letzte Etappe


Meilenstand: 3989
Kilometer: 6419

Auf Empfehlung des Rezeptionisten unseres schnuckeligen Motels machten wir uns auf in das nur zwanzig Meter entfernte „The Redwood Cafe“ zu einem frühen amerikanischen Frühstück.

Empfangen wurden wir von Kaffeeduft und amerikanischem Charme. Wir bestellten uns ein reichhaltiges Früstück mit Eiern, Speck und frischem Obst.
Somit konnte unsere letzte große Etappe die Big Sur hinauf nach San Francisco beginnen.





Nach einem erneut nebligen Beginn- man soll ja immer damit weitermachen womit man aufgehört hat- schossen wir die ersten „Glamourshots“- das Meer halb im Nebel mit Pelikanschwärmen.





Nach gefühlten 500 Stopps entlang der Straße kamen wir an den „Elephant Seal Vista Point“.
Da sich inzwischen der Nebel so gut wie gelichtet hatte, konnten wir den ganzen Strand überblicken auf dem sich an die 100 Seeelefanten tummelten die langsam von der frühen Morgensonne erwachten.





Das „Safari- Erlebnis“ wurde zwei Stopps weiter fortgeführt, als wir die Klippen hinunterschauten und einen Wal im Wasser entdeckten.





Auf dem weiteren Weg die Pazifikküste hinauf gab es immer wieder wunderschöne Aussichtspunkte, die wir jedoch nicht mehr alle anfuhren. Nach einer kurvenreichen Fahrt kamen wir so langsam wieder in bewohntes Gebiet und auch wieder auf sehr befahrene Straßen. San Francisco kam immer näher!




Als wir im Haus von Fennas Bekanntem ankamen, waren wir überwältigt von der Größe und der tollen Einrichtung. Überall einzigartige und aussergewöhnliche asiatische Kunstobjekte, und von den geöffneten Flügeltüren des Speiseraumes ein Blick durch Glyzinien, deren Duft durchs ganze Haus strömt und über die Skyline von San Francisco.
Nach einer Rundtour über den Campus der UC Berkeley, gab es vor dem Abendessen noch Hors d'œuvres und einen Aperitif in der Bibliothek unserer Gastgeber. Wir haben uns gewohnt schnell eingelebt, und vor allem gewohnt schnell ausgebreitet – Gepäck-Berge vor, neben, und zwischen unseren Betten machen die Navigation durch das Zimmer etwas schwierig. Zum ersten Mal seit Jersey haben wir den Wagen komplett leer geräumt um morgen alles für die Heimreise packen zu können. Wie Charly all das drei Wochen lang durch den Kontinent transportieren konnte ist uns nicht ganz klar. Doch bevor es ans Packen geht, erkunden wir morgen noch San Francsisco.



Mittwoch, 18. April 2012
Harmony Overkill
Meilenstand: 3770 (6067 Kilometer)

Es stand mal wieder ein Reisetag auf dem Programm. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hostel und kurzem Plausch mit einem Hotelangestellten (natürlich im Hawaiihemd, immerhin sind wir im Banana Bungalow!) machten wir uns mit Charly auf gen San Francisco.
Doch wir wären nicht Charly‘s Angels, wenn wir nicht sogar aus dieser ca. 8-stündigen Fahrt noch etliche Highlights herausholen würden!
Unser erster Stop fand schon bald nach der Abreise statt: Das Meer! Mit Bikinis unter unseren Kleidern, Sonnenbrillen auf den Nasen und den Handtüchern griffbereit lockte uns die Sonne an den Strand.




Das Wasser war zwar leider noch ein wenig zu kalt zum Baden, aber der wolkenlose, strahlend blaue Himmel und der warme Sand entschädigten dafür! Nach 1,5 Stunden setzten wir mit von der Sonne erheiterten Gemütern unsere Reise fort. Wir wählten die Route 1, eine Straße, die Richtung San Francisco immer an der Küste entlang führt. Der Ausblick war spektakulär: Rechts Berge, Palmen und die Skyline und links das weite, blaue Meer und der Strand. Urlaubsfeeling pur!


Unsere Route führte uns durch Topanga Beach, ein kleiner Ort, der als Vorlage für „Rocky Beach“ diente, dem Ort, an dem die drei Fragezeichen mysteriöse Rätsel lösen!
Nachdem wir die „Heimat“ von Justus, Peter und Bob hinter uns gelassen hatten, und wir dachten, atmosphärischer könnte die Umgebung nicht werden, erreichten wir Santa Barbara.






Da uns sowieso ein kleiner Hunger plagte, beschlossen wir, einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. In einem wunderschönen Restaurant aßen wir ein spätes Mittagessen. Nicht nur das Essen war ein Hingucker, sondern auch unser attraktiver Kellner mit sehr angenehmen Parfum. Zum Ken des Tages macht ihn sein nettes Grinsen, während er uns die Desertauswahl des Restaurants präsentierte. Auch der freundliche Peruaner am Nebentisch sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Fenna mit Benjamin Franklin

Nach einem kurzen Bummel durch die Straßen (Santa Barbara ist wirklich unser Urlaubs-Tipp!!), beschlossen wir, unsere Reise fortzusetzen.


Die Straße führte uns weiter an malerischen Kulissen entlang, zur linken immer das Meer, zur rechten wechselten sich kleine Städte, grüne Hügel und atemberaubende Felswände ab. Ein echter Harmony-Overkill.



Durch den dichten Nebel, der uns nach Santa Barbara einhüllte sahen wir schließlich am späten Abend ein Motelschild am Straßenrand. Wir nahmen die nächste Ausfahrt und fuhren schließlich auf ein Bluebird zu.
Als wir ausstiegen sahen wir den amerikanischen Landhaus-Charme des Hotels und machten uns an die Rezeption. Hier brannte in der Ecke des Zimmers, gegenüber von einem Klavier, der Kamin und lud uns zum ausspannen ein. Wir hatten Glück und bekamen ein erschwingliches Zimmer und machten uns sofort daran unsere Sonnenbrände zu verarzten. Morgen steht die letzte Station unseres Trips an - San Francisco.






Dienstag, 17. April 2012
„The lucky ones“ in der Traumfabrik


Nach einem „ausgewogenen“ Inklusiv- Frühstück in unserem Banana Bungalow machten wir uns voller Vorfreude auf in die Traumfabrik Hollywoods- die Warner Brother Studios.


Nachdem wir uns ausgiebig über die Geflogenheiten unserer Mitmenschen ausgelassen hatten, machten wir uns mit unserem VIP- Tourgiude Zac(k) Nr.1 und den anderen 6 Mitstreitern mit einem Golfwägelchen auf, das Warner Brothers- Gelände zu erkunden.



In praller Sonne und mit vor Staunen geöffneten Mündern fuhren wir an Sets vorbei, die, auf vielfältige Weise verändert, in allen möglichen Filmen und Fernsehserien vorkommen.
Eine Fassade der Drehkulissen



So fuhren wir eine Straße herunter, auf der zum einen Batman Bösewichte jagt, und zum andern Sheldon Cooper vor einem Hund flieht.
Kurz darauf fuhren wir an der Fassade eines Weinladens vorbei, der ältesten noch erhaltenen Kulisse des Warner Brother Studios, die vor 70 Jahren in Casablanca als französisches Café fungierte („We‘ll always have Paris!“).
Das Cafe aus "Casablanca"
Durch die Straßen von The Departed, Public Enemy und Minority Report ging es in die Garage. Sprachlos standen wir vor dem Gran Torino aus Clint Eastwoods gleichnamigen Film und dem fliegenden Auto aus Harry Potter Teil 2.
Das Auto aus "Scooby Doo"

Direkt daneben entdeckten wir Scooby Doos Mystery Machine und das Auto von Men in Black.
Das neueste der Batmobils konnten wir leider nicht persönlich begutachten, da es im Moment bei Dreharbeiten verwendet wird.
Das Batmobil aus "Batman begins"
"Charly und die Schokoladenfabrik"
Etwas enttäuscht waren wir als wir den „Central Park“ entdeckten – eine Rasenfläche von ca 10 mal 10 Metern mit Büschen und staubigem Weg drum herum. Hier also spielten sich die Außenszenen von Friends ab. Und wir brauchten drei Stunden um das Original in New York zu durchqueren! Die Enttäuschung verflog sofort als wir plötzlich mitten im Central Perk standen, dem weltberühmten Bistro aus Friends.
Das "Central Perk"- Cafe aus der Serie "Friends"
Anschließend fanden wir uns beim FBI wieder; wir waren nämlich mitten ins Set von The Mentalist herein spaziert. Kurz darauf gab es Star-Alarm, denn wir fuhren am Studio der Big Bang Theory vorbei, in dem die Schauspieler gerade Proben hatten. Zwar sahen wir keinen der Stars persönlich, doch ihre Autos, die auf den namentlich markierten Parkplätzen standen, zwinkerten uns förmlich zu.
Die Autos des "Big Bang Theory"- Casts
Danach entpuppte sich Zack nicht nur als Tourguide sondern auch als Abenteurer, als er uns in den Dschungel entführte. Hier wurde Jurassic Park gefilmt, hier rettete George Clooney als Dr. Ross aus Emergency Room einen Jungen aus dem Tümpel und hier treiben sich die Vampire aus True Blood herum.
Merlottes Bar aus ""True Blood"
Mitten im Wald ging es auch an einer unscheinbaren Hütte vorbei, in der The Last Samurai kämpfte und Clint Eastwood Hillary Swank in Million Dollar Baby trainierte.
Anschließend passierten wir den Drehort von Two and a Half Men. Hier versicherte uns Zack, dass Charley Sheen ja gar nicht so verrückt sei, wie man immer glaube und dass selbst Angus Jones, der den „halben Mann“ spielt, für jede Folge 300.000 Dollar kassiert – egal ob er nun wirklich Dialog hat, oder lediglich „I am hungry“ in die Kamera sagt.
Ein ganz besonderer Moment folgte, als wir vor den Originalkostümen aus verschiedenen Produktionen standen – nur mit größter Anstrengung konnten wir der Versuchung widerstehen, das Kostüm des Jokers (mmh Heath Ledger!) anzufassen, oder an den Originalverkleidungen von Keanu Reeves und Leonardo DiCaprio zu schnuppern. Auch die Kleider von Doris Day oder Elizabeth Taylor hätten uns sicher gut gestanden. Nach diesen aufregenden 15 Minuten brachte uns Zack sicher in dem kleinen Golfmobil zum Ausgangspunkt unserer Tour.
Beeindruckt und mit neuem Lebensziel vor Augen (Star werden, oder zumindest beim Film arbeiten) machten wir uns mit Charly auf den Heimweg.
Ein Set wurde für den Drehstart vorbereitet

Kurzer Stop im Hostel, Klamotten wechseln und wieder ab auf den Hollywood Blv um die restlichen Erledigungen zu machen. Unser Weg führte uns zu Amobea Music, einem großen Musikladen, der allerhand Schätze barg. Wir wühlten uns durch unmengen neue und gebrauchte CDs, DVDs und Schallplatten, im Augenwinkel immer den tätowierten und gepiercten Rocker neben uns beobachtend, es könnte ja immerhin der Frontmann einer (noch) unbekannten Rockaband sein. Wir setzten unseren Weg nichtsahnend fort, bis wir kurz vor dem Chinese Theater plötzliche ein Schild mit der Aufschrift „Special Event ahead“ sahen. Was war da los? Mit beschleunigtem Schritt kamen wir einer kreischenden Menschenmenge immer näher. Wir waren tatsächlich Zeuge der Premiere des Films „The lucky one“ mit Zac Efron und Taylor Schilling geweorden.
Trailer des Tages: http://www.youtube.com/watch?v=FgdVhUbrq0s

Das Premieren- Spektakel

Zac Efron- die männliche Hauptbesetzung

Wir postierten uns (natürlich mit Kameras!) neben einem der Securitys und warten ab, was passierte. Kurz bevor wir resignierten und dachten, Zac Efron sei bereits im Theater verschwunden, wurde das geschrei der Teenager um uns herum wieder lauter und wir konnten einen Blick (und ein Foto!) auf unseren Zac Nr. 2 erhaschen, als er Interviews gab.
"The Lucky One"
Unsere Barbie des Tages begegnete uns auch am „roten Teppich“: Ein Kerl, der mit seiner Freundin(?) die Premiere und natürlich Zac Efron beobachtet hatte und sich lauthals darüber freute, dass Zac ihn (angeblich) berührt oder sogar umarmt hattte! Unser Neid hielt sich allerdings ein wenig in Grenzen. Mit diesem glamurösen Happening und einer Flasche Wein und Eiscreme beenden wir nun unseren Aufenthalt in der Stadt der Engel.



Montag, 16. April 2012
“Hollywood is a place where they'll pay you a thousand dollars for a kiss and fifty cents for your soul.” - Marilyn Monroe
Soundtrack für diesen Eintrag: http://www.youtube.com/watch?v=p50DL9hdZ6U




Heute morgen frühstückten wir im Freien in unserem Tickie-Garden und machten uns dann zu Fuß auf eine weitere Erkundungstour durch Los Angeles. Wir gingen den gesamten Sunset Boulevard runter und den Hollywood-Boulevard wieder rauf. Dabei begutachteten wir die Wohnsituation um uns herum und entdeckten so manches Schmuckstück am Straßenrand, ganz zu Schweigen von den Villen die sich an den Hängen auftaten. Entgegen aller guten Vorsätze machten wir sinnvolle Investitionen in unsere Zukunft und statteten uns u.a. mit Schuhen für unseren weiteren Lebensweg aus. Bei einem Amateur-Versuch die Hollywood-Schrift gut einzufangen wurden wir von einem wohlwollenden Passanten auf einen besseren Spot hingewiesen, von dem wir einen fabelhaften Blick auf die Hollywood-Hills haben würden. Er war entweder Tänzer, Friseur oder Stylingberater, das tut aber nichts zur Sache – der Chiwawa in seiner Hand qualifizierte in ohne Frage für den Titel des Ken des Tages.





Zurück auf dem Hollywood Boulevard beherzigten wir seinen Rat und machten unsere Bilder auf einem Balkon gelegen zwischen Chinese und Kodak-Theater ... den Veranstaltungsorten der Oscars.

Tina und Fenna machten sich noch auf eine Tour durch Beverly-Hills und über den Mullholland-Drive und im späten Nachmittag fanden sich alle wieder in den 70ern am Küchentisch ein.





California, here we come
Gefahrene Kilometer: 5.368

So gegen 8 Uhr morgens wurden wir in Vegas wach und hatten erfolgreich und nicht mittellos Freitag den 13ten überlebt. Unsere complementary breakfast des blauäugigen Tom waren noch nicht genutzt ... das konnte nicht so bleiben. Hanna, Fenna und Tina machten sich auf ins Palms Bistro und Julia blieb für einen Jacuzzi-Morgen im Zimmer. Das Buffett hielt alles was es versprochen hatte: Pancakes, French Toast, Rührei, Sausages, Pizza, Pizza-Bagels, Obstplatte, Müsli in allen Variationen, verschiedenste Sorten Joghurt, Omlettes nach Wunsch, Softeis, Croisants, Sirup, Erdbeer- Blaubeer- scharfe Sauce, Ketchup, Muffins und natürlich die Chance auf das große Glück. Der Dollar nach dem Frühstück vervielfältigte sich auf ganze Elf.Danach packten wir Julia wieder mit ein und machten uns auf eine Goodbye-Tour auf den Strip. Mit einer Chocolate-Therapie von Ben & Jerries konnten wir den Abschied besser verschmerzen und saßen mit Hanna am Steuer im Auto auf dem Weg in den Sonnenstaat Californien.



Doch dahin führte uns die Strecke durch alle Vegetationszonen, die Amerika zu bieten hat. Direkt auf die Stadtgrenze von Vegas folgte Schnee auf beiden Seiten. Am Straßenrand standen Autos – was zunächst Auslöser für gewisse Bedenken war entpuppte sich als Schneeballschlacht-hungrige Amerikaner. Aus dem Auto konnten wir mehrere Kilometer weiter jedoch bereits die Schneegrenze erblicken und fuhren weiter durch die Rocky-Mountains durch den Frühling und landeten in California im Sommer.



Obwohl uns kein Staatenschild willkommen hieß waren wir uns sicher die Grenze zu überfahren, als wir durch eine Agricultural Produce-Kontrolle durch gewunken wurden. Was ein wenig verwunderlich ist – da mehrere Kilometer nach der Grenze (kids, how do I say this...) einer genüßlich an seiner Crack-Pfeife (eine vage Vermutung) zog.
Jetzt war es nicht mehr weit bis in die Stadt der Engel. (höre dazu passend: http://www.youtube.com/watch?v=4x23l6BGu3w ) Relativ komplikationslos landeten wir in den 70er Jahren. Unser Banana-Bungalow leuchtet quietsche-bunt auf dem Hollywood-Boulevard und verwöhnt uns mit einem sonnigen Retro-Chic. Wir parkten Charlie in zweiter Reihe im Innenhof und machten und in unser Privatzimmer mit kleiner Küche und Bad.




Nach einem preisgünstigen Abendessen, das uns als bestes Thai-Essen der Stadt angepriesen wurde, erkundeten wir den Hollywood-Boulevard bei Nacht. Hierbei stolperten wir bereits über die ersten Sterne des Walk of Fame und gingen durch die ersten Vintage-Geschäfte mit Kleidern aus allen Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts.





Sonntag, 15. April 2012
Viva las Vegas!

Mit Elvis „Viva las Vegas“ (http://www.youtube.com/watch?v=uPuKoqu6kMk)
auf Dauerschleife fuhr Hanna uns rein in die Stadt der Sünde. Als wir im Palms ankamen trafen wir auf das, wie sich herausstellte, typische Vegas-Charakteristikum ... wo müssen wir denn hin, hier sind ja überall nur Spielautomaten. Die Rezeption zu finden stellte somit bereits die erste Herausforderung dar. Vorbei an tausend schreienden und viel-versprechenden Automaten checkten wir ein, bei dem blauäugigen Tom, der auf Nachfrage mehrere Gutscheine, u.a. complementary breakfast und Eintrittskarten in die berühmte Ghostbar springen ließ. Damit vollkommen zufrieden machten wir uns vorbei am Playboy-Club in unser Zimmer im Fantasy-Tower des Casinos. Im siebten Stock angekommen erwartete uns bereits das Las Vegas Notfall-Pack für alle Fälle: Chips, Wasser, Aspirin, eine Einwegkamera und natürlich Kondome.



Eine gut ausgestattete Minibar versteckte sich unter dem Fernseher und zwei großzügige Queensize-Betten warteten nur darauf von uns über und über mit Klamotten bedeckt zu werden. Schnell stellte sich heraus, dass das Fernsehprogramm durch eine eigene Box im Badezimmer zumindest akustisch verfolgt werden konnte – ein nicht unwesentliches Feature, da Jerry Springer, Maury und Steven Wilkons mit ihren Skandalauflösungen immer gernau warten, bis man gerade im Bad verschwunden ist.
Wir machten uns frisch und bereiteten uns auf unsere erste Nacht in Vegas vor. Ordentlich rausgeputzt chauffierte uns der Play-Boy-Shuttle-Bus zum Ceasars Palace, wo wir unsere Tour über den Strip starteten.






Unsere Abendplanung zog uns ins Planet Hollywood. Dort aßen wir zunächst italienisch zu Abend, wir saßen sogar draußen - unter einem sich wölbenden unechten Vegas-Himmel.In Vegas wird nicht gespart war das Motto – so gönnten wir uns einen Aperitif, ein tolles Essen und eine Flasche Prosecco dazu und toppten schließlich alles mit einem auf der Zunge zergehenden Schokoladenkuchen und Crème Brulée zum Abschluss.
Viel Zeit zum Verschnaufen, oder für einen Verdauungsspaziergang blieb nicht, Holly’s Girls warteten schon auf uns. Um neun Uhr saßen wir im ShowRoom des Planet Hollywood und genoßen die PeepShow des Ex-Playmates Holly Madison. Auch wenn der Star der Show an diesem Abend von Angel Porrino vertreten wurde, tat dies der Show keinen Abbruch. Voller Begeisterung verfolgten wir die Geschichte einer Frau, auf der Suche nach ihrer sexual confidence und freuten uns mit ihr, als sie sie nach anderthalb Stunden gefunden hatte und uns mit einem „and make all your dreams come true“ in die Nacht entließ.



Unser Abend hatte damit blendend begonnen und sollte genau so weiter gehen. Mit VIP-Pässen wurden wir ins Koi eingeladen – open bar ... all night. Mit Omars special cocktails machten wir uns einen schönen Abend und fielen gegen halb fünf erschöpft in unsere Betten.



Wenige Stunden später, schon gegen 9 Uhr, wachten wir wieder auf. Geschockt lasen wir, dass es Frühstück nur bis 10 Uhr zu haben gab. Wie sollten wir es denn bis dahin schaffen uns fertig zu machen und das Buffet zu stürmen? Eine Lösung war schnell gefunden – wir bestellten Zimmer Service und ließen uns das Palms American Breakfast viermal ans Bett liefern. Natürlich stilecht mit frisch gepresstem Orangensaft und Mini-Ketchup Fläschchen für die Hash Browns. Steve, der das Essen aufs Zimmer lieferte („May I pour the coffee for you, ladies?“) war ganz begeistert von unserem Roadtrip und gab uns als Kalifornier direkt einige Geheimtipps für die Strecke Los Angeles-San Francisco mit auf den Weg.




Gegen 13 Uhr fühlten wir uns wach (er) und gestärkt und begannen den Tag. Shopping in den Vegas-Outlets stand auf dem Programm. Mit Gedanken an den Jackpot, den wir abends noch zu knacken gedachten, machten wir großzügig von unseren Kreditkarten Gebrauch. Wärend der Shoppingtour bemühte sich ein Promoter, uns von seinen Waren zu überzeugen. Die Tatsache, dass er uns dabei als „Charlie’s Angels“ anredete, konnte uns zwar nicht locken, aber wir fühlten uns in der Namensgebung unseres Autos bestätigt. Am frühen Abend kehrten wir leicht erschöpft zurück ins Palms.
Per Zufall entdeckten wir ein günstiges chinesisches Restaurant um die Ecke von unserem Aufzug und gönnten uns dort erst einmal ein frühes Abendessen bevor wir uns an die Spielautomaten wagten. Es war Freitag der 13. und somit gab es zwei Alternativen – wir würden entweder alles verlieren oder vielleicht dem Schicksal ein Schnippchen schlagen und alles gewinnen. Zu unserem Glück traf weder die erste Alternative ein, doch zu unserer Enttäuschung auch nicht die zweite. Von dem Blinken und Klingeln der Automaten sowie wiederholten kleineren Gewinnen von einem bis 20 Dollar wurden wir eine Weile festgehalten, doch schließlich rissen wir uns mit vereinten Kräften los. Wir hatten ja noch Vouchers für die Ghostbar im 55. Stock des Hotels. Erst einmal zogen wir uns um, denn laut Postern war „stylische Abendgaderobe“ erwünscht und nahmen den Aufzug nach oben. Trotz einsetzenden Nieselregens wagten wir uns auch auf die Dachterasse der Bar und knipsten erst einmal (ganz cool) drauf los.



Etwas enttäuscht vom Publikum der Bar und immer noch leicht geschafft von der vorigen Nacht, ging es nach einiger Zeit wieder runter und auf unser Zimmer und ins Bett. Schließlich wollen wir morgen fit für die Fahrt nach Los Angeles sein...





Freitag, 13. April 2012
Vegas, Baby!
...what happens in Vegas stays in Vegas!



Plan for the Unexpected...
„Oh, New Jersey, that means trouble“, begrüßte uns unser Ken des Tages – der Ranger am „Eingang“ zum Grand Canyon – als er unser Nummernschild sah. Trouble? Ganz im Gegenteil! Unser Motto des Tages könnte getrost „Perfektes Timing“ lauten. Wir starteten unsere Wanderung um ca. 9.00 Uhr, der Grand Canyon begrüßte uns mit wunderbarem Wetter – sonnig, nur leicht bewölkt und ein wenig kühl – und ganz wenig Besuchern. Perfektes Timing! Und der Spaß konnte beginnen:
1.Checken Sie ihre Wanderroute und das Wetter.
2.Ziehen Sie mehrere Schichten an Kleidung übereinander, sodass Sie für alle Wetterverhältnisse gerüstet sind.
3.Nehmen Sie genug salzige Snacks, Wasser, Karten, Erste-Hilfe Ausrüstungen und Medikamente mit.
Von diesen und ähnlichen unglaublich cleveren Tipps beherzigten wir natürlich...keinen. Im T-shirt und Strickjäckchen (Zum Glück ist unser Kofferraum eine art „Zwischenablage“ für diverse Kleidungsstücke, Accessoires und Schuhe, sodass im Notfall das Outfit der Situation entsprechend ergänzt werden kann!) brachen wir zu unserer Wandertour auf. Nachdem wir den ersten Aussichtspunkt erreicht hatten, wurden mit großen Augen die ersten 48.735 Fotos geschossen.






Wir folgtem dem Weg, immer am Canyon entlang, bis wir an dem Punkt ankamen, an dem wir in den Canyon hinab steigen konnten. Auf einem mehr oder weniger befestigten Weg, ging es auf dem sogenannten „Bright Angel Trail“ abwärts in den Canyon. Vom Anfangspunkt wanderten wir ca. 2 Meilen abwärts zum ersten „Resthouse“ auf dem Weg. Von dort aus drehten wir nach weiteren Fotoshootings um, und wanderten wieder hoch. Uns begegnete ein Wanderer, der fragte, ob wir unten im Canyon shoppen waren, denn Julia und Hanna hatten ihre Wasserflaschen in Plastiktüten aus New York gepackt um sie mitzunehmen (Barbiemoment des Tges – wir könne überall shoppen!).Gerade, als wir wieder oben ankamen und die letzten Meter des Weges hinter uns ließen, schlug das Wetter um. Die Sonne und der kühle Wind verschwanden. Es begann zu Hageln. Zum Glück waren wir bereits wieder oben am Canyon angelangt, sodass wir uns in einen Souvenirshop retten konnten. Perfektes Timing!





Wir beschlossen, mit dem Shuttelbus zurück zum Parkplatz zu fahren (Der Hagel hatte zwar aufgehört, allerdings war er nun leichtem Regen gewichen) und von dort aus erst mal zurück ins Hotel. Die Shuttle-Rettung wurde uns ermöglicht durch unseren Busfahrer Jason - den bärtigen Ken Nummer 2 des Tages.





Im Hotel machten wir uns kurz frisch, ließen noch eine Maschine Wäsche laufen und fuhren am Abend zurück in den Park um dort zu Abend zu essen. Wir hatten vom Hotel aus versucht einen Tisch zu reservieren, was allerdings nicht möglich war. Am Telefon sagte man uns, wir müssen mit Wartezeiten bis zu 40 Minuten rechnen. Vor Ort konnte man uns allerdings sofort einen Tisch für vier Personen zuweisen.Zum Glück, denn kurz nach uns füllte sich das Resaturant. Perfektes Timing!




Wir beendeten unseren schönen Wandertag mit leckerem Essen und amerikanischem Trash TV, das gerade begonnen hatte, als wir mit Koffer packen fast fertig waren. Perfektes Timing!



Donnerstag, 12. April 2012
Auf zum Grand Canyon!
Nach einem ruhigen Abend und einer ungewöhnlich langen Nacht für unsere Verhältnisse, haben wir den Tag mit einem frühen Morgenspaziergang durch die verschlafenen Straßen Santa Fes begonnen. Fenna und Julia erkundeten die franziskanische Basilika im Stadtzentrum und trafen dort auf den ältesten Madonnenschrein der USA. Selbst um halb sieben Uhr morgens fanden sich hier vereinzelt die ersten Menschen für ein stilles Gebet ein.





Auf ein französisches Crepes-Frühstück in der Hotel eigenen französischen Boulangerie folgte unsere Weiterfahrt in Richtung Grand Canyon. Dabei absolvierten wir gegen Mittag unseren letzten Zeitsprung, als wir über die Grenze nach Arizona fuhren. Bis auf kleinere Pausen für Erfrischungen und Fahrerwechsel waren die facettenreichen Landschaften die spannendsten Highlights unserer Tour, neben einer Tankstelle mitten im äußerst heißen Nirgendwo – mit sauberer Toilette aber einem Loch in der Wand. Unser Barbiemoment des Tages wurde bedingt durch die sich rasch verändernden Landschaften: „Sind wir in der Wüste?“ – „Ich glaube schon, da ist jedenfalls Sand am Straßenrand...“



Erst am Nachmittag trafen wir in unserem Hotel am Grand Canyon ein und suchten als allererstes den Laundry-Room auf, um dort unsere angesammelten Wäscheberge abzuarbeiten. Hier trafen wir auf unsere Vampirella des Tages, unsere Congierge an der Rezeption – wenn Blicke töten könnten, hätten wir nicht mehr lebend einchecken können ... die Untoten Congierge scheinen uns zu verfolgen, auch long-distance saugen sie uns die Energie aus mit ihrer unverblümten Unfähigkeit.
Wir freuen uns alle auf unsere Erkundungstour „zu Fuß“ morgen durch den Grand Canyon ... von dem wir fast dachten, dass wir ihn verpasst hätten („der ist 300 Meilen lang und man muss vorher durch den Wald, das ist schon richtig“).



Dienstag, 10. April 2012
Geradeaus Straße - rechts und links nichts
Um sechs Uhr morgens begann heute unser Morgen in Texas. Mit Augen auf Halbmast aber dennoch hochmotiviert starteten wir unseren Tag wieder mit einer kleinen Sporteinheit und einem reichhaltigen Frühstück. Unser Time-management verbessert sich auch Schlag auf Schlag – heute hatten wir bereits gegen halb neun alle Taschen verstaut – das Auto entmüllt ... uh wir haben ja Platz! ... und uns wieder auf die Route 66 geschwungen.


Tina startete heute als erste voll durch und fuhr uns durch die texanische Landschaft – Vollbremsungen für scenic views inklusive. In unseren Herzen sind wir Teilzeittexaner geworden und können uns an den Feldern und roten Felskratern, die die weiten Felder durchbrechen gar nicht sattsehen –außerdem können wir das Texas-Motto: „Don’t mess with Texas“ eins-zu-eins auf uns übertragen. Viehcher, die uns oder unserem Charly zu nah kommen massakrieren wir mit unserer Windschutzscheibe ohne Erbarmen. Heute haben wir uns an unsere Spontanität erinnert und planten on-the-way mehrere Zwischenstops.

Als erstes ritten wir zur Big Texan Steak Ranch – die uns als „as kitsch as they come“ empfohlen wurde.


Wir führten unser GePferd an die Tränke ... unsere Boots berührten den staubigen Boden und gemächlichen Schrittes machten wir uns in den Saloon.


Wir nickten der Kellerin mit einem Zwinkern zu und nahmen unsere Hüte ab. Nach einer kleinen Schießerei am Spieltisch ließ sich Julia ihre Zukunft vom großen Zoltar voraussagen. Nach einem doppelten Whiskey sattelten wir dann wieder auf und machten uns auf den Weg zum nicht weit entfernt liegenden zweiten Zwischenstop: der Cadillac Ranch in Amarillo.
(http://www.youtube.com/watch?v=SHuOagWzaws&feature=list_related&playnext=1&list=AL94UKMTqg-9AGdbaIT5S1htsjhIrhqnQl)



An ein ausgiebiges Fotoshooting schloss sich die Weiterfahrt nach Santa Fe an. Auf dieser Strecke kamen wir in den ersten Regen nach New York – dritte Tropfen platschten auf unsere Windschutzscheibe und riss so manche Insektenleiche mit sich. Gegen Mittag verließen wir schließlich das berüchtigte Texas, das uns in vielerlei Hinsicht positiv überrascht hatte und eroberten den nächsten Staat: New Mexico.

Die Landschaft wurde mit jeder Meile karger und im Auto wurde es heißer und heißer, wir näherten uns immer mehr der Halbwüstenstadt Santa Fe. Der mexikanischer Charme der Stadt reißt einen in den Bann und lässt einen über die touristische Vermarktung hinwegschauen. Die indianischen Wurzeln dieser für amerikanische Verhältnisse uralten Stadt sind überall präsent und ergeben mit den mexikanischen Elementen ein charmantes Potpourri der Kulturen.



Montag, 9. April 2012
Get your kicks on Route 66 – weiter und weiter nach Westen

Meilenstand: 1865 Meilen, 3001 Km

Aktuelle Position: Shamrock, Texas (http://g.co/maps/yj8jw)

Soundtrack für diesen Eintrag: http://www.youtube.com/watch?v=UyhkBg8wOBo

Eine knappe Stunde später als geplant, aber immerhin nach einer kurzen Sporteinheit im hoteleigenen Fitnessstudio, machten wir uns auf in Richtung Santa Fe, New Mexico. Laut Werner, dem Navi, hatten wir da eine Fahrt von 17 Stunden vor uns und so setzten wir uns zunächst einmal ein erstes Etappenziel: Eisler Brothers Riverton Store in Riverton, Kansas, der am Rand der Route 66 liegt.

Vorbei an alten Verstecken des Eisenbahn-Banditen Jesse James (Filmtipp: The Assassination of Jesse James mit Brad Pitt!), verließen wir Saint Louis und ließen damit, wie es scheint, auch erst einmal für lange Zeit jegliche größere Stadt hinter uns.



Nachdem wir knappe vier Stunden nach Abfahrt einen kleinen Zipfel vonKansas durchfahren hatten und einige Meilen auf der veralteten Route 66 erkundeten, schummelten wir uns zurück auf die Interstate 44. Dort mussten wir zwar Mautgebühren bezahlen, aber es sparte ganze drei Stunden an Fahrtzeit, die wir vielleicht demnächst in einer Outlet-Shopping Tour verbringen können (Barbie-Gedanke des Tages). Konsequent locken nämlich riesige Schilder für „Antik“-Outlets. So einen Schaukelstuhl könnte man doch eigentlich noch auf dem Dach befestigen, oder?
Schließlich ging es quer durch Oklahoma und man merkte, dass es gen Süden geht. Auf den Rastplätzen gab es inzwischen leider nicht mehr die günstigen Schalen frischen Obsts und Gemüses zu kaufen, sondern nur noch gezuckertes Obst und kein Gemüse mehr. This is the South – warum gesund essen wenn es auch anders geht?
Dafür gestattete man uns 75 Meilen pro Stunde, die uns sehr schnell erschienen, und ein Schild am Straßenrand informierte uns darüber, dass wir uns nun in „Cherokee Nation“ befanden. Zu beiden Seiten der Straße grasten Rinderherden und einmal fuhren wir sogar an einem großen Feuer vorbei und wir sahen zwei Männer eine Rinderherde zuammentreiben, wohl um sie mit Brandzeichen zu versehen.

In Afton, Oklahoma, legten wir einen Tankstopp ein – auf der Buffalo Ranch mit echten Büffeln auf dem Paddock, sodass wir unsere Subway-Sandwiches mit Blick auf Büffel genießen konnten.




Nur Minuten nachdem uns ein älteres Ehepaar, das ebenfalls in einem Chevy Cruze unterwegs war, freundlich zugewunken hatte, erklärte uns der Radiomoderator: „When I see someone driving the same car as me,I always check to see if it is not me from another dimension.” Vielleicht weiß der gute Mann ja mehr als wir.




Unsere Hoffnung, für die Fahrt nach Santa Fe morgen noch weniger als sechs Stunden Fahrzeit vor uns zu haben, erfüllte sich. Gegen halb 9 Uhr abends, beinahe 12 Stunden nachdem wir in Saint Louis losgefahren waren (ja, liebe Eltern, wir haben uns beim Fahren abgewechselt!) überquerten wir die Grenze nach Texas und eine halbe Stunde später beschlossen wir, in einem Holiday Inn Express abzusteigen. Erschöpft und schwer bepackt befragten wir den Concierge nach Preisen. Zunächst erklärte er uns, ein Zimmer für vier würde 140 Dollar kosten doch nach einem kurzen Blick in unsere entsetzten Gesichter lächelte er freundlich und tippte am Computer herum. Dann bot er uns das Zimmer für 90 Dollar an – und qualifizierte sich somit zu unserem Ken des Tages!
Wir in unserer texanischen Unterkunft - dem Holiday Inn



Sonntag, 8. April 2012
Meet me in St. Louis
On the road again..nach einem unerwartet leckerem Frühstück in unserem low budget- Motel mitten im Nirgendwo ging es für weitere 4 Stunden auf die Straße richtung St. Louis. Tina hat somit ihre Feuerprobe hinterm Steuer auch bravourös gemeistert. Circa 20 Meilen vor St. Louis wurde noch ein kurzer Tankstop in dem 850 Seelen- Örtchen „Pocahontas“ eingelegt. Typische amerikanische Kleinst- Kleinstadt wo der Mittelpunkt des Ortes die Tankstelle ist. Dort begegnete uns der Dracula des Tages: Die Verkäuferin an der Tankstelle war ein wenig „merkwürdig“.

Eine Stunde früher als geplant ( wir übersahen die Zeitumstellung bei unserer Planung ;)) überquerten wir die Grenze nach Missouri und es tat sich der Gateway von St. Louis auf- symbolisch das Tor zum Westen. Unser Zimmer war glücklicherweise auch schon fertig und somit konnten wir dieses sofort beziehen. Panoramablick aus dem Fenster. Was will man mehr?


Wir machten uns auf, das sonnige St. Loius zu erkunden. An dieser Stelle sollte gesagt sein, dass sich all unsere Leser aus Deutschland schon über das schlechte Wetter in ihrer Heimat freuen können. Wir armen Mädchen müssen uns nämlich mit Druckstellen an Nasen und Ohren von dem permanenten Sonnenbrille-tragen herumschlagen! (Barbiemoment des Tages! ;) Nach einem Spaziergang zum Gateway Arch stellten wir erneut fest: Amerikanische Städte können auch zu Geisterstädten mutieren...am Gateway Arch jedoch taten sich die eben noch vermissten Menschenmengen auf und aus unserem Trip den Bogen hinauf wurde leider nichts, da dieser ausverkauft war. What a bummer!
Aber wir lenkten uns mit einem Besuch des Museums „The Museum of westworld expansion“ ab wo wir auf Bären, Bisons und Pferde trafen.
Wie gut, dass wir Charly haben und nicht mit dem Planwagen durch Amerika gondeln müssen..


St.Louis ist der Scheitelpunkt- jetzt geht es weiter auf der Route 66

Gut informiert über die Geschichte Amerikas setzten wir unsere eigene Expedition durch die Stadt fort. Und wir machten eine tolle Entdeckung: Ein wunderschöner Second-Hand Laden, bei dem Fenna (2 Tops) und Julia (eine Tasche) zuschlugen.

Zum Abendessen waren wir mit einer guten Bekannten von Fenna verabredet, die in St. Louis lebt. Sie empfahl uns ein gutes Sushirestaurant, in dem wir dann zu siebt (Wir vier und Katie mit ihren Freundinnen Nina und Miriam) die asiatischen Köstlichkeiten genossen. Nicht nur das Essen war exotisch, sondern auch unsere Vampirellas des Tages; 2 „Ladies“ – schon perfekt gestylt für die nächste Party - mit 15 cm Highheels und schreiendem Make up enterten das Restaurant.
Nachdem wir uns den Bauch vollgeschlagen hatten, sind wir auf einen Absacker ins „Blondies“ gegangen. Eine Kaffee- und Weinbar mit nostalgisch anmutendem Enterieur. Unser Ken des Tages - der nette Kellner – brachte uns zu unserem Tisch und erklärte uns die Karte rauf und runter. Wer meint, dass das übertrieben gewesen wäre, irrt. Die Karte bot eine riesige Auswahl an unterschiedlichsten (alkoholischen) Getränken. Julia entschied sich für „St. Bernardus“, ein belgisches Dunkelbier wohingegen Fenna, Hanna und Tina „sündigten“: „Original Sin“, ein Cider, versetzt mit 2 Sorten Champagner klang nicht nur lecker, sondern war es auch!
Damit sich der kleine Ausflug durch die Speisen- und Getränkekarten von St. Louis nur auf der Kreditkartenabrechnung und nicht auf den Hüften bemerkbar macht, suchten Fenna und Julia noch den ureigenen Hotelpool auf, um ein paar Bahnen zu schwimmen. Morgen früh steht dann (lauf Plan) vor dem Frühstück noch ein Stündchen Sport für uns alle an. Drückt die Daumen, dass wir früh genug aus den Federn kommen!



Samstag, 7. April 2012
On the Road Again...Pittsburgh-St Louis Teil I

Geplante Abfahrtszeit war 8 Uhr und dieses Mal schafften wir es immerhin, um 20 vor 9 das Haus zu verlassen – nachdem wir von Jean noch mit einem riesigen Frühstück verabschiedet wurden (“wer weiß, wann ihr wieder was bekommt”!).

Inzwischen haben wir sowohl den amerikanischen Verkehr durchschaut, als auch unser Navi, das uns nun mit männlicher Stimme durch den Kontinent führt. Nun müssen wir unsere Zuneigung zwischen Charly und Werner aufteilen – hoffentlich kommt es nicht zum Hahnenkampf. Wir sitzen derweil wie die Hühner in ihrer Legebatterie und cruisen vondannen.

Sollte es doch einmal zu Verwirrung kommen, halten wir uns im Zweifelsfall immer westlich und folgen der Sonne.
So verließen wir Pennsylvania, statteten West Virginia einen kurzen Besuch ab, und fuhren dann durch Ohio.


Dabei gab Julia das Steuer ab – wenn auch zögerlich. So machten sich Hanna und Fenna ebenfalls mit Charly vertraut und verliebten sich Hals über Kopf in den Tempomaten. Immer wieder wurden wir von der freundlichen Fahrweise anderer überrascht, insbesondere der Trucker.

Nachdem wir Ohio hinter uns ließen und die Staatslinie zu Indiana passierten, durften wir für amerikanische Verhältnisse sogar endlich richtig Gas geben und mit ganzen 70 Meilen die Stunde durch das nun flach gewordene Land unter strahlender Sonne und einem nicht enden wollenden Himmel düsen.

Voll auskosten konnten wir das leider nicht, denn sechseinhalb Stunden nachdem wir Pittsburgh verlassen hatten, bremste uns der erste richtige Stau aus. Bis zum Horizont erstreckte sich die Linie von Autos – für amerikanische Fahrer jedoch trotzdem kein Grund, den Motor abzuschalten.
Wir übertönten das Motorengeräusch und beglückten unsere Stau-Leidensgenossen mit lauter Backstreetboys-Musik bei heruntergelassenen Fenstern. Schließlich mussten wir uns auch hier als Barbie-Gogogadgeto-Mobil etablieren. Als sich auch nach 10 Minuten noch nichts regte, trauten wir uns sogar einen fliegenden Fahrerwechsel zu und Julia löste Hanna wieder als Fahrer ab.

Drei Stunden später schließlich regte sich wieder etwas und wir nahmen die nächste Ausfahrt in ein Motel. Nun sitzen wir im Niemandsland direkt vor Indianapolis am Highway 70 zwischen Schnellrestaurants und einem Baumarkt (?). Für den Fall, dass wir vielleicht doch noch einen Hammer oder Pflanzen für den Trip brauchen.
Morgen geht es dann weiter nach St Louis!

Vampirella-Moment des Tages:
“wir können versuchen, so eine Urinella zu basteln”



Freitag, 6. April 2012
Take me out to the ballgame ...

… buy me some peanuts and cracker Jacks … und jetzt alle “sing along!”:
http://www.youtube.com/watch?v=lTUMBU5djvU

Nach einer entspannten Fahrt in der brandneuen „T“ sind wir in dem oldschool Ballpark eingetroffen. Ausgestattet mit der Mindestfanausrüstung haben wir das Stadion erkundet. Mit großen Augen und Kamera in der Hand machten wir uns auf den Weg– und wurden wieder von der amerikanischen Gastfreundlichkeit begeistert, als man uns auch ohne die entsprechenden Tickets näher heran winkte, um das Spielfeld photographisch noch besser einfangen zu können.

Mit einem „your happiness is our only concern“ gingen wir zum nächsten Platzwart, der Fenna bereits mit einem „how can I help you little lady“ erwartete. Durch ihn bekamen wir den absoluten Geheimtip für die besten Stehplätze und machten uns direkt auf den Weg. Eingeschlossen von doofen Philly-Fans standen wir unsere „Frau“ und feuerten die Pirates an, wie es sich gehört. Nach dem dritten „inning“ gab es für die halbe Besatzung die ersten footlong Hotdogs. Auf dem Weg uns auch mit Getränken auszustatten, wurde Julia beinahe in eine Rangelei verwickelt. Mit mehr Security als Streithähnen nahm die Geschichte einen unspektakulären Ausgang. Nichts desto trotz waren wir danach genügend gestärkt um unserem Ken des Tages für die folgenden „innings“ die ungeteilte Aufmerksamkeit schenken zu können: Mr. Presley - nein nicht Elvis, den treffen wir erst in Las Vegas – sondern Alex Presley, der schöne Mann mit der Nummer 7 (Zitat „von hinten kann der Einiges“).

Nach einem spannenden Spiel, aus dem wir zwar nicht siegreich, aber mit Cracker-Jacks und leichtem Sonnenbrand zurückkehrten, trafen wir auch auf zwei ganz besondere Vampirellas, die – garantiert under-age, singend-&-tanzend volltrunken zu ihrem Auto torkelten.

Peu à peu bauen wir unsere Fanbase auch in Amerika aus. So wurden wir auch heute mehrere Male ausgefragt, was vier Mädchen in den USA vorhaben und unsere Antwort „Roadtrip von New York nach San Francisco“ wird meist mit leuchtenden Augen und begeisterten Ausrufen erwidert. Gute Ratschläge folgen auf dem Fuß.
Auf unserem Heimweg machten wir noch einen Proviantzwischenstop für die uns bevorstehenden Fahrten und berichteten schließlich Jean & Ron vom Spiel. Hierbei glänzten wir mit unserem neu-erworbenen Halbwissen ... obwohl – eigentlich können wir uns nach heute bereits Experten nennen, zumindest in der Beurteilung der Attraktivität der Spieler.



Donnerstag, 5. April 2012
Mitten in Pennsylvania – ab nach Indien, Hogwarts, und wieder zurück
Heute morgen sind wir erholt in unseren neuen Betten aufgewacht. Gemeinsam mit Jean und Ron haben wir dann gefrühstückt, es gab Brötchen, Schwarzbrot, Toast – verschiedenste Käse, Wurst und natürlich Peanutbutter & Jelly. Vom Frühstück verwöhnt sind wir dann mit Jean los auf unsere große Pittsburgh-Tour:


Zunächst sind wir zum Mount Washington gefahren, um die traumhafte Sicht auf die Pittsburgher Skyline zu genießen.




Tausende Photos später sind wir dann mit der Incline (ein absolutes Pittsburgh-Muss) den Mount Washington runtergefahren. Unten angekommen sind wir durch den alten Bahnhof durch, (schnell noch ein paar Postkarten eingepackt) und auf der anderen Seite zum Springbrunnen gegangen. Dort erlebten wir ein kleines New York-Ghosttown-Revival, als von irgendwo her auf dem menschenleeren Platz ‚Don’t stop believing‘ erschallte.

http://www.youtube.com/watch?v=crXK49f9kQg


Vorbei am wunderschönen „Grand Concourse“ Restaurant am Station square haben wir unsere Runde gedreht und sind zurück zur Bergbahn gegangen, um den Mount Washington wieder hochzufahren.



Als zweiter Programmpunkt für den Tag stand drei Stunden nach dem Frühstück bereits Lunch auf dem Programm. Wir statteten Jeans Eltern einen Besuch im Providence Point ab – wir haben jetzt unsere Residenz fürs Alter gefunden & wenn wir unser aller Alter zusammennehmen, dann erfüllen wir auch bereits das erforderte Mindestalter für den Einzug. Bei unserem delikaten Lunch haben wir auch unsere Barbie des Tages getroffen – ein junger Kellner im Restaurant, der uns mit seiner ganz speziellen Gestik und Mimik das Mittagessen auch ohne Nachtisch versüßte.

Weiter ging es nach Oakland, dem Pittsburgher Uni-Zentrum (wie viele Unis gibt es eigentlich in dieser ehemaligen Stahl- und Kohlemetropole? Wir haben fünf gezählt und dann aufgehört...).


Upps ... haben wir uns verfahren?

Neeeeeeeeiiiiiiin, wir stürzten uns in ein exotisches Erlebnis – das Phipps Conservatory.

Im Rahmen des aktuellen Ausstellungsthemas („Flowers of the World“) entdeckten wir u.a. die Pflanzenwelt Indiens.



Zugleich machten wir unsere Kameras zu Scheintoten, die somit alle zu Draculas des Tages wurden, da eine nach der anderen ihren letzten Batterieatem aushauchte.
Anschließend stand Kontrastprogramm auf dem Plan und wir besuchten die Cathedral of Learning der University of Pittsburgh.

Mit mehr als 163 Metern Höhe ragt diese Kathedrale des Wissens über Pittsburgh hinaus und beherbergt Klassenräume, Sprechzimmer, Aufenthaltsräume und eine Mensa. Die 42 Stockwerke machen die Kathedrale zum zweitgrößten Universitätsgebäude der Welt.

Beeindruckt von der neogotischen Fassade schoben wir uns durch den Haupteingang und fühlten uns in eine völlig andere Welt versetzt – das Gefühl mitten in Hogwarts zu stehen wurde nur durch die Tatsache gestört, dass an vielen der schweren Eichentische Studenten mit ihren schicken Laptops saßen. Eigentlich wollten wir auch den International Rooms einen Besuch abstatten – Klassenräume, die in unterschiedlichen nationalen Stilrichtungen gehalten sind (http://www.pitt.edu/~natrooms/pages/allnr3.html), doch die sind während des Semesters nur an den Wochenenden zu sehen, um den Unterricht, der auch in diesen kleinen Themenwelten gehalten wird, nicht zu stören.
Zurück aus der Zauberwelt und angekommen bei Jean und Ron, setzten wir erst einmal ganz pflichtbewusst die erste Wäscheladung an (genauer genommen drei) und versuchten, uns mit Baseballregeln vertraut zu machen um uns so auf das Spiel morgen vorzubereiten. Die Regeln haben wir zwar immer noch nicht komplett durchschaut und verinnerlicht, aber wir gehen mit der richtigen Einstellung an die Sache heran: Go Pirates! Arrrrr