Meilenstand: 1865 Meilen, 3001 Km
Aktuelle Position: Shamrock, Texas (http://g.co/maps/yj8jw)
Soundtrack für diesen Eintrag:
http://www.youtube.com/watch?v=UyhkBg8wOBo
Eine knappe Stunde später als geplant, aber immerhin nach einer kurzen Sporteinheit im hoteleigenen Fitnessstudio, machten wir uns auf in Richtung Santa Fe, New Mexico. Laut Werner, dem Navi, hatten wir da eine Fahrt von 17 Stunden vor uns und so setzten wir uns zunächst einmal ein erstes Etappenziel: Eisler Brothers Riverton Store in Riverton, Kansas, der am Rand der Route 66 liegt.
Vorbei an alten Verstecken des Eisenbahn-Banditen Jesse James (Filmtipp: The Assassination of Jesse James mit Brad Pitt!), verließen wir Saint Louis und ließen damit, wie es scheint, auch erst einmal für lange Zeit jegliche größere Stadt hinter uns.
Nachdem wir knappe vier Stunden nach Abfahrt einen kleinen Zipfel vonKansas durchfahren hatten und einige Meilen auf der veralteten Route 66 erkundeten, schummelten wir uns zurück auf die Interstate 44. Dort mussten wir zwar Mautgebühren bezahlen, aber es sparte ganze drei Stunden an Fahrtzeit, die wir vielleicht demnächst in einer Outlet-Shopping Tour verbringen können (Barbie-Gedanke des Tages). Konsequent locken nämlich riesige Schilder für „Antik“-Outlets. So einen Schaukelstuhl könnte man doch eigentlich noch auf dem Dach befestigen, oder?
Schließlich ging es quer durch Oklahoma und man merkte, dass es gen Süden geht. Auf den Rastplätzen gab es inzwischen leider nicht mehr die günstigen Schalen frischen Obsts und Gemüses zu kaufen, sondern nur noch gezuckertes Obst und kein Gemüse mehr. This is the South – warum gesund essen wenn es auch anders geht?
Dafür gestattete man uns 75 Meilen pro Stunde, die uns sehr schnell erschienen, und ein Schild am Straßenrand informierte uns darüber, dass wir uns nun in „Cherokee Nation“ befanden. Zu beiden Seiten der Straße grasten Rinderherden und einmal fuhren wir sogar an einem großen Feuer vorbei und wir sahen zwei Männer eine Rinderherde zuammentreiben, wohl um sie mit Brandzeichen zu versehen.
In Afton, Oklahoma, legten wir einen Tankstopp ein – auf der Buffalo Ranch mit echten Büffeln auf dem Paddock, sodass wir unsere Subway-Sandwiches mit Blick auf Büffel genießen konnten.
Nur Minuten nachdem uns ein älteres Ehepaar, das ebenfalls in einem Chevy Cruze unterwegs war, freundlich zugewunken hatte, erklärte uns der Radiomoderator: „When I see someone driving the same car as me,I always check to see if it is not me from another dimension.” Vielleicht weiß der gute Mann ja mehr als wir.
Unsere Hoffnung, für die Fahrt nach Santa Fe morgen noch weniger als sechs Stunden Fahrzeit vor uns zu haben, erfüllte sich. Gegen halb 9 Uhr abends, beinahe 12 Stunden nachdem wir in Saint Louis losgefahren waren (ja, liebe Eltern, wir haben uns beim Fahren abgewechselt!) überquerten wir die Grenze nach Texas und eine halbe Stunde später beschlossen wir, in einem Holiday Inn Express abzusteigen. Erschöpft und schwer bepackt befragten wir den Concierge nach Preisen. Zunächst erklärte er uns, ein Zimmer für vier würde 140 Dollar kosten doch nach einem kurzen Blick in unsere entsetzten Gesichter lächelte er freundlich und tippte am Computer herum. Dann bot er uns das Zimmer für 90 Dollar an – und qualifizierte sich somit zu unserem Ken des Tages!