Mit Elvis „Viva las Vegas“ (http://www.youtube.com/watch?v=uPuKoqu6kMk)
auf Dauerschleife fuhr Hanna uns rein in die Stadt der Sünde. Als wir im Palms ankamen trafen wir auf das, wie sich herausstellte, typische Vegas-Charakteristikum ... wo müssen wir denn hin, hier sind ja überall nur Spielautomaten. Die Rezeption zu finden stellte somit bereits die erste Herausforderung dar. Vorbei an tausend schreienden und viel-versprechenden Automaten checkten wir ein, bei dem blauäugigen Tom, der auf Nachfrage mehrere Gutscheine, u.a. complementary breakfast und Eintrittskarten in die berühmte Ghostbar springen ließ. Damit vollkommen zufrieden machten wir uns vorbei am Playboy-Club in unser Zimmer im Fantasy-Tower des Casinos. Im siebten Stock angekommen erwartete uns bereits das Las Vegas Notfall-Pack für alle Fälle: Chips, Wasser, Aspirin, eine Einwegkamera und natürlich Kondome.
Eine gut ausgestattete Minibar versteckte sich unter dem Fernseher und zwei großzügige Queensize-Betten warteten nur darauf von uns über und über mit Klamotten bedeckt zu werden. Schnell stellte sich heraus, dass das Fernsehprogramm durch eine eigene Box im Badezimmer zumindest akustisch verfolgt werden konnte – ein nicht unwesentliches Feature, da Jerry Springer, Maury und Steven Wilkons mit ihren Skandalauflösungen immer gernau warten, bis man gerade im Bad verschwunden ist.
Wir machten uns frisch und bereiteten uns auf unsere erste Nacht in Vegas vor. Ordentlich rausgeputzt chauffierte uns der Play-Boy-Shuttle-Bus zum Ceasars Palace, wo wir unsere Tour über den Strip starteten.
Unsere Abendplanung zog uns ins Planet Hollywood. Dort aßen wir zunächst italienisch zu Abend, wir saßen sogar draußen - unter einem sich wölbenden unechten Vegas-Himmel.In Vegas wird nicht gespart war das Motto – so gönnten wir uns einen Aperitif, ein tolles Essen und eine Flasche Prosecco dazu und toppten schließlich alles mit einem auf der Zunge zergehenden Schokoladenkuchen und Crème Brulée zum Abschluss.
Viel Zeit zum Verschnaufen, oder für einen Verdauungsspaziergang blieb nicht, Holly’s Girls warteten schon auf uns. Um neun Uhr saßen wir im ShowRoom des Planet Hollywood und genoßen die PeepShow des Ex-Playmates Holly Madison. Auch wenn der Star der Show an diesem Abend von Angel Porrino vertreten wurde, tat dies der Show keinen Abbruch. Voller Begeisterung verfolgten wir die Geschichte einer Frau, auf der Suche nach ihrer sexual confidence und freuten uns mit ihr, als sie sie nach anderthalb Stunden gefunden hatte und uns mit einem „and make all your dreams come true“ in die Nacht entließ.
Unser Abend hatte damit blendend begonnen und sollte genau so weiter gehen. Mit VIP-Pässen wurden wir ins Koi eingeladen – open bar ... all night. Mit Omars special cocktails machten wir uns einen schönen Abend und fielen gegen halb fünf erschöpft in unsere Betten.
Wenige Stunden später, schon gegen 9 Uhr, wachten wir wieder auf. Geschockt lasen wir, dass es Frühstück nur bis 10 Uhr zu haben gab. Wie sollten wir es denn bis dahin schaffen uns fertig zu machen und das Buffet zu stürmen? Eine Lösung war schnell gefunden – wir bestellten Zimmer Service und ließen uns das Palms American Breakfast viermal ans Bett liefern. Natürlich stilecht mit frisch gepresstem Orangensaft und Mini-Ketchup Fläschchen für die Hash Browns. Steve, der das Essen aufs Zimmer lieferte („May I pour the coffee for you, ladies?“) war ganz begeistert von unserem Roadtrip und gab uns als Kalifornier direkt einige Geheimtipps für die Strecke Los Angeles-San Francisco mit auf den Weg.
Gegen 13 Uhr fühlten wir uns wach (er) und gestärkt und begannen den Tag. Shopping in den Vegas-Outlets stand auf dem Programm. Mit Gedanken an den Jackpot, den wir abends noch zu knacken gedachten, machten wir großzügig von unseren Kreditkarten Gebrauch. Wärend der Shoppingtour bemühte sich ein Promoter, uns von seinen Waren zu überzeugen. Die Tatsache, dass er uns dabei als „Charlie’s Angels“ anredete, konnte uns zwar nicht locken, aber wir fühlten uns in der Namensgebung unseres Autos bestätigt. Am frühen Abend kehrten wir leicht erschöpft zurück ins Palms.
Per Zufall entdeckten wir ein günstiges chinesisches Restaurant um die Ecke von unserem Aufzug und gönnten uns dort erst einmal ein frühes Abendessen bevor wir uns an die Spielautomaten wagten. Es war Freitag der 13. und somit gab es zwei Alternativen – wir würden entweder alles verlieren oder vielleicht dem Schicksal ein Schnippchen schlagen und alles gewinnen. Zu unserem Glück traf weder die erste Alternative ein, doch zu unserer Enttäuschung auch nicht die zweite. Von dem Blinken und Klingeln der Automaten sowie wiederholten kleineren Gewinnen von einem bis 20 Dollar wurden wir eine Weile festgehalten, doch schließlich rissen wir uns mit vereinten Kräften los. Wir hatten ja noch Vouchers für die Ghostbar im 55. Stock des Hotels. Erst einmal zogen wir uns um, denn laut Postern war „stylische Abendgaderobe“ erwünscht und nahmen den Aufzug nach oben. Trotz einsetzenden Nieselregens wagten wir uns auch auf die Dachterasse der Bar und knipsten erst einmal (ganz cool) drauf los.
Etwas enttäuscht vom Publikum der Bar und immer noch leicht geschafft von der vorigen Nacht, ging es nach einiger Zeit wieder runter und auf unser Zimmer und ins Bett. Schließlich wollen wir morgen fit für die Fahrt nach Los Angeles sein...